Unbekanntes Mexiko - Die Mitte, Vulkane und Kakteen

Über Mexiko wird oft negativ berichtet: Kriminalität, Drogenkartelle, Trumps Mauerpläne. Doch Mexiko ist ein modernes facettenreiches Land, mit Sandwüsten im Norden bis zu Dschungelwäldern im Süden. Die Menschen leben ihre kulturellen Unterschiede, von den präkolumbianischen Hochkulturen wie von den spanischen, amerikanischen Einflüssen geprägt, und bauen ihre eigene Identität aus der Tradition heraus neu auf. México Mi Amor zeigt das moderne Mexiko, mit spektakulären Natur-und Luftaufnahmen.

Die dreiteilige Reihe beginnt im Norden des Landes, der als das „unbekannte Mexiko“ gilt: Spektakuläre Naturlandschaften, von Kakteen besiedelte Areale, grüne Oasen und gebirgige Nationalparks machen diese Wüstengegend aus. Wir bewegen uns von Chihuahua über Monterrey und Saltillo nach La Paz an der Baja California bis zur Oase Mulegé. Wir lernen verschiedene Menschen in prosperierenden Großstädten und kleinen Orten kennen als auch in Wüstenoasen und im Gebirge: Sängerinnen, Glaskünstlerinnen, Barmixer und Bierbrauer als auch Walforscher, Oasenbewohner und Kakteenwissenschaftler.

Im Zentrum des Landes, das sich von der Sierra Madre im Süden bis zur nördlichen Grenze der Hochebene der Huastecas erstreckt, lag der zentrale Schauplatz des prähispanischen Mexikos: Nabel der aztekischen Welt, prachtvolle Kolonialstädte, rauchende Vulkanriesen. Hier im Herzen der Region war der Hauptsitz des Imperiums und genau dort haben die wichtigsten Schlachten zwischen den Truppen der Eroberer und der indigenen Völker stattgefunden. Im 16. Jahrhundert fand die bedeutende Evangelisierungswelle statt, die nicht nur den Glauben ändern sollte, sondern die auch auf den Überresten der Vergangenheit Städte und Dörfer schuf, die sich in die neue Geografie integrieren. Die Entwicklung der Landwirtschaft und des Minenbaus begünstigten das urbane Wachstum und machten aus dieser Region eine der kulturell und künstlerisch reichsten des kolonialen Mexikos. In Zentralmexiko lernen wir u.a. moderne Köchinnen und ihre mexikanische Fusionsküche kennen, Komponisten moderner Mariachirhythmen, Opalsucher, die zu Geschäftsleuten geworden sind, Tequila-Destillatoren und Klippenspringer.

Schlau waren sie, die Tourismusentwickler, als sie den Begriff „Riviera Maya“ für die sonnigen weißen Traumstrände Yucat&aacutens an der Karibik-Küste Mexikos prägten. Aber abseits der beliebten Badedestinationen rund um Canc ún versteckt sich in den Bundesstaaten, die sich unter dem Slogan „Mundo Maya“ – Die Welt der Maya – zusammen geschlossen haben, eine in grünes Halbdunkel getauchte Region: Geheimnisvolle Pyramiden, Tempel inmitten der wild wuchernden Vegetation von Chichén Itzá, Uxmal und Calakmul. Naturparadiese in den Staaten Chiapas oder Tabasco machen den Süden Mexikos aus, genauso wie die Cenotes, schachtartige, mit warmen Süßwasser gefüllte Trichter im Kalkstein, in denen gebadet und getaucht wird. Große Flüsse sind hier gesäumt von dichtem Tropenwald, das Hochland von Chiapas beherbergt lebendige Mayakultur im Nebelregenwald. Wir portraitieren in dieser landschaftlich umwerfenden Natur u.a. Nachkommen der Maya, die ihre Traditionen neu und modern beleben: mit Drachenfrucht-Konfitüre, Produkten der Melipona-Biene und natürlich hergestelltem Kaugummi.

Buch/Regie:
Heike Nikolaus, Susanne Brand

Produziert:
2018, SWR/arte
45 min.


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