Erben: Wenn Leistung nicht mehr zählt
Die Erbschaftswelle rollt. Das Thema rund um Erblassern, Erben und Erbschaften ist in der deutschen Gesellschaft präsent wie nie. Während die Einnahmen und Ausgaben der Mittelschichts- und Armen-Haushalte in Deutschland bis auf den letzten Cent durchleuchtet sind, wissen Staat und Statistiker sehr wenig u?ber den Reichtum und die Besitztümer der wirklich Wohlhabenden. In den nächsten zehn Jahren werden laut dem Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) 3,1 Billionen Euro vererbt und verschenkt. Das sind rund 20 Prozent mehr, als in den Jahren zuvor.
Doch welche Kinder werden von den anfallenden Erbschaften wirklich profitieren? Wie hoch werden die Steuerabgaben sein und was bleibt vom ursprünglichen Erbe übrig? Kann man bei der nächsten Generation von einer durchschnittlich reicheren Generation sprechen oder haben nur wenige das Glück zu erben? Weicht die deutsche Leistungsgesellschaft etwa einer Erbengesellschaft?
Nur rund ein Viertel der Betroffenen haben ein Testament. Ist der Nachlass nicht geregelt, kommt es häufig zu Konflikten zwischen den Familienmitgliedern. Welche Erbschaftsregulierungen gilt es also zu beachten, um das Erbe zu schützen und rechtliche Erbschaftsfallen zu vermeiden? Was kommt auf die Erben zu, wenn die neue Erbschaftsreform eintritt und kann diese überhaupt allen gerecht werden?
Der Film widmet sich den sozialen und gesellschaftlichen Aspekten des deutschen Erbschaftssystems. Die Vermögensstrukturen und die Vermögensverteilung in Deutschland, sowie die rechtliche Grundlage und die Zusammenhänge von Erbschaften werden aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Anhand einzelner Fallbeispiele gehen wir der Frage nach, ob sich das Gesellschaftsgefüge durch die kommende Erbschaftswelle nachhaltig verändert, ob die Dominanz und das Vererben von leistungslosen Vermögen in Deutschland zu einer immer größeren Kluft zwischen Arm und Reich führt und ob es überhaupt noch möglich ist, durch eigene Arbeitskraft Vermögen aufzubauen.