Häftlings-Jury für Film-Festival

02.11.2016




Bild


zurück zur Auswahl


Zur Dok-Filmwoche (bis 6. November) müssen die Häftlinge der JVA Regis-Breitingen erstmals mit ran. Und ihnen werden nicht nur Filme vorgeführt – eine Insassen-Jury vergibt sogar einen Preis.

Drei deutschsprachige Hauptfilme laufen in dieser Woche im JVA-Hauptprogramm, Sträflinge aus der Kunsttherapiegruppe der JVA haben sie unter 20 Werken ausgewählt. In „Fighter“ geht es um Martial-Arts-Kämpfer, in „My Life as a Courgette“ um einen Jungen im Kinderheim.

Überraschender ist allerdings die Wahl des dritten Films: „Neo Rauch – Gefährten und Begleiter“. Der Streifen will den Leipziger entschlüsseln, der zum Star der internationalen Kunstszene wurde. Allerdings: „Um diesen Film gab es die meisten Diskussionen, die Jury war in Befürworter und Gegner gespalten“, sagt die Kunsttherapeutin der Strafanstalt.

Fast jeder der rund 300 Häftlinge darf in dieser Woche mindestens einmal ins Knast-Kino – wegen der vielen Anmeldungen klappt es allerdings nicht immer mit dem Wunschfilm...

Am Ende vergibt die Knacki-Jury zum ersten Mal ihren eigenen Filmpreis. Der heißt Gedanken-Aufschluss. „Über den Namen hat die Häftlings-Jury lange nachgedacht“, erzählt die Therapeutin. Aufschluss heißt die eine Stunde täglich, in der die Zellentüren geöffnet sind.

Mehr auf bild.de

zurück zur Auswahl