In der Farbe liegt die Kraft

01.03.2017




Interview


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Neo Rauch hat nicht nur die Neue Leipziger Schule begründet, sondern ist auch mitverantwortlich dafür, dass die Welt längst wieder auf Malerei „made in Germany“ schaut. Für seine Werke werden Millionen gezahlt, als Maler ist er ein Superstar. Obwohl extrem medienscheu, konnte die Autorin und Filmemacherin Nicola Graef ihn für ihren neuen Film drei Jahre lang mit der Kamera begleiten.

Interview: Frau Graef, Sie sollen Neo Rauch bei Ihren ersten Treffen immer wieder Bücher geschenkt haben. Haben Sie so das Eis gebrochen?

Nicola Graef: Ich glaube, dass man mit Künstlern nur über das, was sie tun, ins Gespräch kommen kann. Oder über das, was einen selbst in ihren Arbeiten bewegt. Die Sache mit den Büchern rührt daher, dass ich persönlich sehr viel lese. Ich habe ihm einfach erzählt, dass ich bei diesem oder jenem Text instinktiv an seine Arbeiten denken musste. Natürlich wusste ich, dass er ein großer Sprachfreund ist und sich seiner Wortwahl sehr bewusst ist. Er selbst nutzt ja auch ein ungewöhnliches Vokabular, das bisweilen fast anachronistisch wirkt und eher einer Schriftsprache gleicht. Man muss ihm sehr genau zuhören und ist permanent dazu aufgefordert, sich seiner eigenen Sprache bewusst zu werden.

Interview: Ihre Herangehensweise scheint ihn überzeugt zu haben.

NG: Anfangs war noch nicht klar, ob er bei unserem Projekt mitmachen würde, geschweige denn, dass ich ein Interview mit ihm bekomme oder ihn beim Malen filmen kann. Ich denke aber, er hat durch unsere Gespräche im Vorfeld, die wir häufig zu dritt mit seiner Frau Rosa Loy geführt haben, sehr schnell bemerkt, dass es mir ausschließlich um eine inhaltliche Auseinandersetzung mit seiner Kunst geht.[...]

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